27.04.2016
Theater in der Kirche am Sonntag, 1. Mai: "Heilige Anna hilf" - Schauspielerin Anette Seibt deutet ein Gewittererlebnis

Der 21jährige Student Martin Luther ist auf dem Rückweg von Mansfeld nach Erfurt und gerät am 2. Juli 1505 bei Stotternheim in ein heftiges Gewitter. In höchster Not gelobt er Gott, dass er Mönch werden wolle, wenn er nur lebend aus dem Unwetter herauskäme. Eigentlich sollte er Jura studieren, so hatte es sich jedenfalls sein Vater ausgemalt…

In der Reihe "Theater in der Kirche" spielt und deutet die Erfurter Schauspielerin Anette Seibt das Gewittererlebnis vor über 500 Jahren, in dem die heilige Anna um Schutz angefleht wird. Dieses Ereignis sollte einen wesentlichen Einfluss auf die weitere Weltgeschichte haben.

Der Ort der Aufführung ist gut gewählt, haben doch die Wanderslebener in ihrer St. Petri-Kirche einen Flügelaltar, der die "Heilige Sippe" darstellt. Die heilige Anna gehört zur Familie. Obwohl Anna, als Mutter der Maria in der Bibel nicht erwähnt wird -nur in Schriften des 2.-6. Jahrhunderts, die in die Bibel nicht aufgenommen wurden- kam mit der verstärkten Marienverehrung des ausgehenden Mittelalters auch ihre Person stärker in den Blick der Gläubigen. In mittelalterlichen Kunstwerken findet man Anna in Form der "Anna selbdritt" mit ihrer Tochter Maria und dem Jesuskind dargestellt.

Als Reformator und Erneuerer der Kirche distanzierte sich Luther später vom mittelalterlichen Verständnis der Heiligenverehrung.

Lassen Sie sich einladen am Sonntag, 1. Mai um 16.00 Uhr in die St. Petri Kirche Wandersleben. Der Eintritt ist frei.