12.10.2020
Luther und die Freiheit: Gottesdienst und Podium am 30. Oktober

Das 500jährige Erscheinungsjubiläum einer der reformatorischen Hauptschriften Martin Luthers wird in Gotha am 30. Oktober 2020 begangen. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) predigt im Festgottesdienst und disputiert mit Ministerpräsident Ramelow.

Am Freitag, dem 30. Oktober 2020, wird um 17.00 Uhr in der Margarethenkirche Gotha ein Festgottesdienst gefeiert, zu dem der Ratsvorsitzende der EKD, der bayrische Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, als Prediger erwartet wird.

Der Fragestellung „Was bedeutet Freiheit heute?“ widmet sich ein öffentliches Gespräch, das Landesbischof Bedford-Strohm und der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow im Anschluss um 18.30 Uhr in der Gothaer Augustinerkirche miteinander führen werden. Für diese Veranstaltung sind Anmeldungen im Kirchenkreisbüro (Telefon 03621 302925 oder per Mail kirchenkreis.gotha@arcor.de) oder im Büro der Kirchengemeinde Gotha im Vorfeld erbeten: Telefon 03621 302915 bzw. per Mail: witt@kirchengemeinde-gotha.de.

Hintergrund: In der Forschungsbibliothek auf Schloss Friedenstein in Gotha wird ein Erstdruck der Lutherschrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ aus dem Herbst des Jahres 1520 als UNESCO-Weltdokumentenerbe verwahrt. Das Erscheinungsjubiläum ist Anlass für die Festveranstaltung am Vorabend des Reformationstages.

Die Abhandlung „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ ist die dritte der hervorgehobenen und bedeutsamen Schriften, die Martin Luther im Laufe des Jahres 1520 veröffentlichte und die man als reformatorische Hauptschriften versteht. In dieser Schrift reagiert er auf die Androhung des päpstlichen Banns. Martin Luther erläutert, dass das Leben eines (Christen-)Menschen sich einerseits durch seine Beziehung zu Gott und andererseits durch seine Beziehung zur Welt bestimmt. Themen wie die lutherische Rechtfertigungslehre oder die Stellung zur weltlichen Obrigkeit klingen hier an. Auch wenn Luther ausschließlich theologisch argumentiert, markiert der Text im Blick auf das Verständnis von Freiheit eine Zäsur für die neuzeitliche Geistesgeschichte.